Eigentlich wollten wir an diesem Tag in die Berge über den Willow Creek zum Summit Lake, allerdings stand bereits am Straßenanfang ein Schild, dass der Pass vom 1. Oktober bis zum 1. Mai gesperrt ist. Obwohl ja kaum Schnee liegt, nehmen wir diese Warnung ernst und drehen nach ein paar Meilen um, weil die Straße durch ausgedehnte Waldgebiete führt. Wir beschließen, weiter nach Talkeetna zu fahren, nachdem wir oft davon gehört hatten.
Talkeetna liegt am Zusammenfluß der großen Flüsse Chulitna River und Susitna River sowie des kleineren Talkeetna Creek. Wie immer kamen die ersten Goldsucher schon um 1892 in diese Gegend. Tatsächlich gibt es einige Claims, auf denen auch heute noch nach Gold gesucht wird. Die eigentliche Stadtgründung fand erst 20 Jahre später statt, als die Eisenbahngesellschaft 80 Gründstücke entlang der Bahnlinie anbot, für einen durchschnittlichen Preis von $14.25.
Die meisten Gebäude in Talkeetna stammen aus dieser Gründerzeit.
Talkeetna ist Ausgangspunkt vieler Touren auf den Mt. McKinley. Dies ist auch das erste was einem sofort auffällt, wenn man die Straße kurz vor Talkeetna erklimmt. Ein atemberaubendes Panorama, was keine Kamera richtig einfangen kann.
Der mächtige Berg mit seinen 6.196 m Höhe zeigt sich heute wolkenlos.
Wir suchen uns einen Parkplatz und finden den neben einem Vogelbeerbaum, auf dem bestimmt 50 Seidenschwänze sitzen.
Diese ca. 20 cm großen, wunderschönen Vögel treffen wir immer wieder in großen Schwärmen. Es ist dann ein fürchterliches Gewusel im Baum, weil sie immer nur kurz sitzen bleiben. Keine guten Modells, aber ein paar haben wir dann doch erwischt.
Der Nagley`s Store wurde zwischen 1917 und 1921 erbaut und ist damals wie heute der zentrale Supermarkt.
Nur die Kunden sind nicht mehr mit dem Pferd unterwegs.
1934 kamen die Goldsucher Frank Mönnikes sowie die Brüder Tony und Henry Meise nach Talkeetna. Ihre Cabin ist heute die Touristeninformation. Wen wundert es, dass 16,8% der 876 Einwohner deutschstämmig sind.
Das 1923 erbaute Fairview Inn war damals berühmt dafür, eine Badewanne zu besitzen. Das muss man sich wohl so wie in den Western Filmen vorstellen.
Ein Stück die Main Street entlang stehen weitere schöne alte Häuser.
Wir finden es aber am Fluß viel spannender. Hier liegen viele Steinchen zum umdrehen und schnüffeln. Stöckchen zum Spielen haben wir auch gefunden.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir an dieser Hütte vorbei. Alle Baumstämme sind von Hand bearbeitet worden. Der letzte Eigentümer Harry Robb, ein ehemaliger Yukon Riverboat Kapitän, kaufte die Cabin in den 30er Jahren und lebte bis zu seinem Tod 1976 darin.
Die Rangerstation ist das modernste Gebäude in Talkeetna.
Als wir Talkeetna verlassen, hat sich der Denali wieder seine Haube aufgesetzt.
Auf dem Heimweg bewundern wir diesen charmanten VW Bulli.
Anhand dieser Briefkästen kann man erahnen, wie viele Menschen weit ab von der Hauptstraße noch leben.
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