Der amerikanische Begriff „Boothill“ für einen Friedhof stammt aus der rauhen Gründerzeit, als viele Pioniere und Abenteurer keines natürlich Todes starben. Sie starben im Sinne des Wortes in ihren Stiefeln.
Der Eingang auf den Friedhof führt durch einen kleinen Souvenirladen. Der Eintritt ist kostenlos (Stand 2015), nur wer einen kleinen Führer mit Erklärungen zu den einzelnen Gräber möchte, bekommt diesen für ein geringes Entgelt.
John Heath war in einen Überfall auf die Löhne der Copper Queen Mine in Brisbee verwickelt. Nach dem Überfall schossen die Banditen in der Stadt wild um sich, wobei sie 4 Personen töteten. Dies ging in die Geschichte als das „Bisbee Massaker“ ein. John Heat war nur indirekt an dem Raub beteiligt; er schickte einen Suchtrupp auf eine falsche Fährte. Letztendlich wurden die Räuber gefasst und mit John Heath nach Tombstone gebracht, wo sie zum Tode durch Hängen verurteilt wurden. Mr. Heath, der nur indirekt an dem Überfall beteiligt war, wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Dies gefiel den Bürgern in Bisbee überhaupt nicht. Am frühen Morgen machte sich der Mop auf den Weg nach Tombstone, wo sie das Gefängnis stürmten und John Heath per Lynch Justiz am nächsten Telegrafenmast aufknüpften.
Zwei Revolverhelden diskutierten, wer den „fast draw“ besser beherrscht , was das schnelle Ziehen eines Revolvers bedeutet. Johnnie Wilson hat verloren.
Mrs. Stump starb 1884 bei der Geburt ihres Kindes, weil der Arzt die Dosis Chloroform falsch berechnete. Dies behauptete jedenfalls ihre Familie. Es ist übrigens das einzig Grab mit einer schmiedeeisernen Einfriedung.
Mike Killen war ein sehr eifersüchtiger Mann. Selbst nach Trennung von seiner Ehefrau Mary drohte er, jeden zu erschießen, der sich ihr nähern sollte. Frank Leslie war dieser Mann, allerdings schneller im Schießen als Killeen. Kurz nach dem Vorfall heirateten Leslie und Mary. Diese wiederum verlies ihn nach einigen Ehejahren , weil Frank zahlreiche Frauengeschichten hatte.
„Hier liegt Lester Moore, 4 Einschüsse aus einer 44er (Schußwaffe), nicht weniger und nicht mehr“.
Dies ist die deutsche Übersetzung der Grabinschrift.
Lester arbeitete in einem Büro der Wells Fargo, als ihn ein unzufriedener Kunde dort wegen eines beschädigten Paketes 4 mal direkt in die Brust schoss.
Natürlich dürfen zwei Gräber nicht fehlen. Zum einen das Grab von Miles Kellogg, der einzige Beerdigte auf diesem Friedhof, der angeblich einens natürlichen Todes gestorben ist. Allerdings erst nach einem Überfall auf eine Postkutsche, in der Mr. Kellogg und seine Frau reisten. Mr. Kellogg erlitt mit 48 Jahren einen Herzinfarkt.
Der George Johnson ist ein echter Unglücksrabe. Er kauft unwissentlich ein gestohlenes Pferd, wird deshalb des Pferdediebstahls bezichtigt und gehängt. Später stellte sich seine Unschuld heraus, allerdings war es da natürlich für den armen Teufel zu spät.
Mir hat der Rundgang auf dem Friedhof sowie den Bericht dazu zu erstellen, sehr viel Freude bereitet. Das mag sich für manche Leute skurril anhören, jedoch die Geschichten, die ich über die Verstorben erfahre, lehren mich viel über die Zeit, in der die Personen gelebt haben.
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