Der amerikanische Begriff „Boothill“ für einen Friedhof stammt aus der rauhen Gründerzeit, als viele Pioniere und Abenteurer keines natürlich Todes starben. Sie starben im Sinne des Wortes in ihren Stiefeln.
Der Eingang auf den Friedhof führt durch einen kleinen Souvenirladen. Der Eintritt ist kostenlos (Stand 2015), nur wer einen kleinen Führer mit Erklärungen zu den einzelnen Gräber möchte, bekommt diesen für ein geringes Entgelt.
Der Friedhof wurde von 1878 bis 1884 benutzt. Dann wurde eine neue Begräbnisstätte in Betrieb genommen und der alte Friedhof geriet in Vergessenheit und verfiel. Erst Anfang der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts begannen sich einige Bürger von Tombstone für den alten Friedhof zu interessieren. Sie versuchten heraus zu finden, welche Personen dort begraben waren. Die Gruppe durchforstete alte Akten und sprach mit Angehörigen und/oder Zeitzeugen. Diese Arbeit dauerte Jahre, allerdings leisteten sie einen sehr großen Beitrag zur Historie von Tombstone, sowie dass die Verstorbenen nicht in Vergessenheit geraten.
Der Friedhof ist sehr liebevoll restauriert worden. Wenn man dort auf dem Hügel steht und ins Tal sowie auf die umliegenden Berge schaut, dann hat der Ort tatsächlich etwas sehr friedvolles. Wir hatten das große Glück, dass nicht allzu viele Menschen die Grabstätte besucht haben.
Da die Hunde nicht auf den Friedhof dürfen, besuchen Peter und ich ihn jeder für sich. Der andere bleibt derweil bei den Schnauzern.
In jenen Zeiten war es sehr schwer, ein gesetzestreuer Mensch zu sein und zu bleiben. Fred White war unbestritten ein Mann des Gesetzes. Über 5 Jahre sorgte er in Tombstone als Marshal für Recht und Ordnung. Wahrscheinlich war sein Tod nach einer Schießerei mit einigen Cowboys ein tragisches Unglück, aber nichts desto trotz musste ein junger Mann mit 31 Jahren im Oktober 1880 sein Leben lassen.
Auch wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Mich beeindruckt sehr, wie die Natur sich in den letzten 130 Jahren den Friedhof zurück erobert hat. Die riesige Agave steht auf dem Grab von Stinging Lizard, der von Cherokee Hall erschossen wurde. Nähere Angaben gibt es leider nicht.
Mr. Will DeLoge hatte anscheinend Probleme mit dem Karten spielen.
Der Beruf des Cowboys war voller Gefahren. Dieser junge Mann aus Kansas hat sein Leben während einer Stampede gelassen. Diese unkontrollierten Bewegungen von Tierherden waren auch bei den härtesten Cowboys sehr gefürchtet.
In 30 Sekunden fielen 30 Schüsse, wobei 3 Menschen starben. Dies ist das Ergebnis der Schießerei am O.K. Corral am 26. Oktober 1881 um 2:30 pm . In zahlreichen Filmen wurde dieser Gunfight nachgestellt, mal mehr und mal weniger historisch korrekt.
Seymour Dye war ein junger Holzfäller. An seinem Todestag wollte er mit einem Freund Harry Curry Heu einbringen. Die beiden wurden von einer Gruppe Apachen überfallen und noch 45 m weiter geschleift, nachdem die Opfer vom Wagen gefallen waren. Es berührt mich sehr, dass dieser Vorfall nicht einem Wild-West-Film entsprungen, sondern eine wahre Begebenheit ist. Seymour wurde gerade 35 Jahre alt.
Als das Pferd von Frank Bowles scheute und ihn abwarf, löste sich jedoch auch ein Schuß aus dem Gewehr und traf ihn ins Knie. Seine Tochter erzählte, dass Frank wochenlang unbehandelt in seinem Lager lag, so dass weder sein Bein noch er selbst zu retten war.
„As you pass by, remember that as you are, so once was I, and as I am, you soon will be.
Remember me.“
Die deutsche Übersetzung der Grabinschrift lautet: „Wenn du vorbei gehst, dann denke daran, dass ich einstmals so war wie du, und wie ich jetzt bin, wirst du auch bald sein. Erinnere dich an mich.
2 Responses to Tombstone in Arizona, Boothill Grave Yard (1)