Heute wollen wir als erstes den Trail zum Ripley Falls in Angriff nehmen. Glücklicherweise finden wir am Trailhead noch einen Parkplatz für unseren großen Truck. Da haben es Leute mit kleineren Autos besser, welche sich in jede noch so kleine Lücke quetschen können.
Gleich zu Beginn des Wanderweges müssen wir die Eisenbahnschienen der »Conway Scenic Railway« überqueren. Leider lässt sich der Zug nicht blicken, obwohl wir ihn in der Ferne hupen hören. Debby, man muss mit den Ohren an den Schienen horchen, um festzustellen, ob sich der Zug nähert. Aber dazu fehlt uns jetzt die Zeit, denn wir wollen weiter.
Jawohl, nun werden wir ein klitzekleines Stück des unglaublich langen »Appalachen-Weges« gehen. Von den 3.500 Kilometern (2.200 Mi), die er von Georgia bis rauf nach Maine zurücklegt, nehmen wir heute ziemlich genau 100 Meter unter die Wanderschuhe. 🙂
Allerdings machen es diese 100 m der Mama ganz schön schwer, denn es geht über Wurzeltreppen und Geröll ziemlich steil nach oben. Auf vier Pfoten läuft es sich eindeutig leichter.
Unsere Mama hat sich mittlerweile bei der Pilzsuche auf das Fotografieren der Schwammerl verlegt, weil sie dann die Pilze nicht mühsam bestimmen muss, ob sie eßbar sind oder nicht. Dieser auf dem Foto sieht aus wie ein Hexenröhrling, bei dem sich die Fachwelt streitet, ob er eßbar ist oder nicht. Wir probieren das lieber nicht aus.
Diese beiden Pilze sehen doch richtig niedlich aus, oder?
Für das kleine Streifenhörnchen ist die Kletterei natürlich ebenfalls viel einfacher.
Auch, wenn unten auf dem Wegweiser zum Ripley Falls steht, dass die Wanderung in 20 Minuten erledigt sein soll, erreichen wir den Wasserfall erst nach 45 Minuten. Wir haben woanders gelesen, dass dies für normale Wanderer eine ganz normale Zeit ist.
Wow, 33 m (108 ft) stürzt das Wasser in die Tiefe, allerdings haben wir den Fall nicht für uns allein. Dieser Wanderweg ist sehr beliebt, deshalb sind bereits viele Leute am Ripley Falls.
Allmählich verschwinden die Menschenmassen, denn wir haben viel Zeit, um darauf zu warten. Und dann haben wir die Ripley Falls ganz für uns allein. Er ist wirklich toll, so dass sich der mühsame Aufstieg auf jeden Fall gelohnt hat.
Ja, und dann treffen wir Florian aus Deutschland mit seinen amerikanischen Freunden, die tatsächlich den gesamten Appalachian Trail gehen. Die Gruppe hat an dieser Stelle bereits 2.700 km (1.800 Mi) zurück gelegt, und sie haben noch rund 350 Meilen vor sich bis zum Mt. Katahdin, dem Start- bzw. Endpunkt des gewaltigen Trails in Maine. Florian ist seit März unterwegs und AK schon seit Januar 2016.
Wir unterhalten uns lange mit dieser netten kleinen Gruppe. Sie erzählen uns von ihren Abenteuern, die sie allein und mitten in der Wildnis erlebt haben. Das hat uns tief beeindruckt.
Wir haben vor dieser Leistung den allerhöchsten Respekt. Am meisten überrascht uns die Heiterkeit und Zufriedenheit der jungen Leute, schließlich haben sie bereits jetzt eine enorme Leistung vollbracht. Sie sind keineswegs überheblich oder arrogant uns Freizeitwandern gegenüber. Heute gehen sie noch auf den Mt. Washington, den wir mit der Zahnradbahn hinauf gefahren sind. Das fanden die Wanderer für uns völlig okay, aber nun wissen wir, warum viele Wanderer auf dem Berg tief gebückt gehen. Allerdings werden wir den Grund auf keinen Fall verraten. 😉
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