Auf der Suche nach Leuchttürmen, gerät man oft in abgelegene Gebiete und findet dabei Sehenswürdigkeiten abseits der bekannten Routen, so wie dieses Mal auf Cap Ann in der Gemeinde Gloucester, nordöstlich von Boston.
Das Haus ist ein echtes Kleinod vom Beginn des 20. Jahrhunderts, original erhalten sowie gehegt und gepflegt durch die Mitarbeiter und Volunteers der Gesellschaft »Historic New England« . Es macht seinem Namem »Beauport« alle Ehre.
Henry David Sleepers fand 1907 das 3000 m² große Grundstück und war verliebt. Er baute für seine Mutter und sich ein Sommerhaus mit 26 Zimmern. Schon damals war das gesamte Gebäude mit elektrischem Strom versorgt und eine Zentralheizung gab es ebenfalls.
Von der Terrasse hat man einen wundervollen Blick über die Bucht von Gloucester Habor.
Der Eingangsbereich des Hauses außen und innen. Ich persönlich liebe ja Türmchen und Erker und finde sie hier sehr gelungen.
Auf den Bildern sieht man oben die Herzogin D’Aumont in einem schlichten Hauskleid der damaligen Zeit, welches man Negligé nannte. Da bin ich froh, dass ich heutzutage in T-Shirt und Jeans herumlaufen darf. Der Herr auf dem Bild darunter ist der französische Marschall Nicolas de Cantinat.
Henry David Sleepers (* 1878; † 1934) war der Sohn einer wohlhabenden Bostoner Familie, die mit Immobilien ihr Geld verdiente. Henry wurde von Hauslehren unterrichtet, die schon früh auf sein Talent für Kunst aufmerksam wurden und ihn förderten.
Von außen fragt man sich, was dieser schmale asymetrische Anbau für einen Sinn macht. Innen findet man dann eine winzige Schreibstube, die ein ungestörtes Arbeiten ermöglicht.
Den spiralförmig gemauerten Kamin finde ich sehr interessant. Im Internet habe ich nichts vergleichbares gefunden.
Als bekennender Eichhörnchen-Fan liebe ich diese tolle Skulptur. Das Hörnchen genießt lieber seine Nuss als die Aussicht und kehrt dem Hafen von Gloucester den Rücken zu.
Diese Sammlung aus bernsteinfarbenem Glas ist einfach toll. Genau meine Farbe wie auch das Sammelsurium von Flaschen, Gläsern und Schalen. Allerdings dürfte sich das Staubwischen zum Problem entwickeln.
Das grüne Eßzimmer ist eines meiner vielen Lieblingsorte in Beauport. Herr Sleepers war nicht nur Innenarchitekt sondern ebenfalls ein begeisteter Kunstsammler, der seine Objekte in seine Architektur mit ein bezog. Er kaufte bespielsweise eine Tür und baute ein Zimmer darum. Sehr viele Dinge in dem Haus sind aus alten Häusern receyclt, um sie dann hier liebevoll weiter zu verarbeiten.
Hier entstand das Eßzimmer um das große Schiffsmodell. Die weißen Wände bilden einen guten Kontrast zum grünen Interieur. Die großen Seitenfenster lassen sich bei schönem Wetter versenken, so dass man in einem Patio sitzen und die Aussicht genießen kann.
Im Turmzimmer, das als Bibiliothek genutzt wird, sind die Gardinen in den Spitzbogenfenstern aus Holz gefertigt. Deshalb mussten die Fenster den Gardinen angepasst werden und nicht umgekehrt, wie es sonst üblich ist.
Einige fragen sich jetzt sicherlich, woher der Name McCann stammt, denn bislang war nur von Henry Sleepers die Rede. Mr. Sleepers verstarb 1934 im Alter von 56 Jahren an den Folgen einer Leukämie. Ein Jahr später kaufte Mrs. Helen Woolworth McCann »Beauport«, denn sie kannte und schätzte Henry Sleepers. Helen besaß eine umfangreiche Sammlung von chinesischem Porzellan, welches sie in das Haus intergrierte. Ansonsten beließ sie das Haus bis auf einen Raum in seinem Originalzustand, weshalb wir heute dieses einmalige Museum bewundern können.
Ich hoffe, ich konnte etwas von meiner eigenen Begeisterung vermitteln. Wer nun wissen möchte, was Mrs. McCann veränderte, muss sich das Haus ansehen. Das Sleepers-McCann-Haus in Gloucester ist unbedingt einen Besuch wert.
Dies sind die Öffnungszeiten:
Dienstag– Samstag vom 28. Mai – 15. Oktober
10:00 – 16:oo Uhr
Touren starten immer zur vollen Stunde. Die letzte Tour findet um 16 Uhr statt.
Am 4. Juli ist das Haus geschlossen.
So findet Ihr »Beauport«:
75 Eastern Point Boulevard
Gloucester, Mass. 01930
Man darf sich nicht durch die Straßenschilder „Privat “ irritieren lassen. Gegenüber dem Haus befindet es ein relativ großer Parkplatz. Der Weg zum Anwesen ist für Wohnmobile eher nicht geeignet.
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