Etwa 8 Meilen östlich der kleinen texanischen Stadt Canyon, nördlich von Amarillo, liegt der zweitgrößte Canyon der USA. Der Palo Duro Canyon State Park wird auch der kleine Grand Canyon von Texas genannt.
Den Bildern vom Grand Canyon in Arizona nach zu urteilen sowie die verblassten 30 Jahre alten Erinnerungen unserer Eltern zu Folge, kann man eine gewisse Ähnlichkeit nicht leugnen.
Wir schauen erst einmal von oben, bevor wir anschließend in den Canyon hinunter fahren.
Unten in der Basis steht neben uns ein älteres amerikanisches Ehepaar, die total begeistert feststellen, wie ähnlich die beiden Canyons sind. Nur in den großen Bruder kann man nicht mit dem Auto zum Colorado runter fahren.
Hier treffen wir auch unseren ersten Parkbewohner, einen weiblichen Collard Lizard (Crotaphytus collaris). Das männliche Tier ist sehr viel bunter gefärbt.
Von hinten kann man den schwarzen Streifen am Hals gut erkennen. Ab November gehen die Tiere für 2 bis Monate in den Winterschlaf.
Nachdem es sehr viel geregnet hatte, war die untere Straße im Canyon gesperrt. Heute ist sie wieder befahrbar, aber der Papa weigert sich standhaft mit seinem sauberen Auto so durch die Pfütze zu fahren, dass seitlich am Auto schöne Wasserfontänen hoch spritzen. Schade!
Nahe dieser Klippen kämpfte die amerikanische 4. Kavallerie fast auf den Tag genau vor 140 Jahren eine entscheidene Schlacht gegen die Indianer der Iowa, Comanchen und Cheyene. Colonel Ranald MacKenzie gelang es, ungefähr 1400 Pferde der Indianer zu erbeuten.
Ein paar hundert Pferde gliederte er in seine Kavallerie ein, die verbliebenen Tiere stürzte er über die Klippen in den Tod. Den Indianern wurde damit ihre gesamte Lebensgrundlage entzogen, weshalb sie aufgaben und in das vorgesehene Reservat nach Oklahoma umsiedelten. MacKenzie zerstörte alle 5 Indianerdörfer im Palo Duro Canyon, damit die Indianer nicht zurückkehren konnten.
Damit war der Weg für die weißen Siedler frei, so dass Charles Goodnight und John Aidir 1876 den Canyon okkupierten und dort die JA Ranch etablierten. Noch 1933 befand sich der Palo Duro in Privatbesitz. In Spitzenzeiten grasten dort über 100.000 Rinder.
Eine Muledeer-Mama beäugt uns argwöhnisch mit ihrem Kitz durch die Zweige.
Obwohl die Pfütze nach dem Regen fast ausgetrocknet ist, sind noch einige unterschiedliche Fußspuren in der Ecke zu erkennen. Selbst eine große Katzenpfote können wir ausmachen.
Wir stöbern einen weiteren Halsband Leguan auf. Mama ist sauer, weil wir ihn gejagt haben und sie nun den Berg hochkletern muss, um noch ein Foto zu machen.
Zu dieser Felsspitze in der Mitte des Bildes führt ein Wanderweg, der Lighthouse Trail, den die Eltern wegen des schlechten Wetters nicht, wie geplant, laufen können. Der Felsen sieht aus jeder Perspektive anders aus.
Mitten im Gelände liegt ein Penny. Wer den wohl verloren hat?
Dieser Weißwedelhirsch sicherlich nicht.
Wir werfen einen Blick in das Amphittheater mit seiner großartigen Naturbühne.
In dem Theater wird in den Sommermonaten das Musical „Texas“ aufgeführt. Das Theaterstück handelt von der Besiedlung Texas und ist für die ganze Fanilie geeignet.
Neben dem Parkplatz des Theaters entdecken wir einen schönen kleinen Hoodoo.
In diesem Fall können wir den Hoodoo freistellen, indem wir unsere Füße bemühen und zum Objekt hoch steigen.
Debby hat ebenfalls einen kleinen Hoodoo entdeckt, in dessen Schatten sie sich ausruht.
Auf einer Weide am Parkeingang werden texanische Longhorn Rinder gehalten, jedoch haben die keine Lust sich fotografieren zu lassen. Sie laufen ins Gebüsch und legen sich unter schattige Bäume. Stattdessen landen zwei bunte Barn Swallows auf dem Weidezaun.
Die Barn Swallow ist eine Unterart der europäischen Rauchschwalbe. Diese ist noch ein Baby.
2 Responses to Palo Duro Canyon State Park nahe der Stadt Canyon, Texas