Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Eigentlich hatten wir schon aufgegeben, doch einmal in Amerika einen richtigen Fischladen zu finden. Bislang suchten wir vergeblich. In New Orleans sollte es ein Geschäft geben, welches bereits morgens um 5 Uhr öffnet. An zwei Tagen bin ich morgens um halb 7 Uhr dorthin gegangen und immer war die Tür verschlossen.
Im Internet werden wir fündig; es soll in Pensacola ein Geschäft geben. Obwohl wir wenig Hoffnung haben, machen wir uns aber auf den Weg dorthin. Die Nebenstraße, in die wir etwas später einbiegen, sieht wenig vielversprechend aus. Doch plötzlich taucht am Ende der Gasse ein großes Gelände auf, mit einem gut gefüllten Parkplatz davor: Joe Patti’s Seafood
Uns erwartet ein großes sauberes Gebäude, aus dem Menschen mit gefüllten Kühlboxen heraus und mit leeren Kühltaschen hinein gehen.
Neben dem Geschäft liegt die sehr gepflegte hauseigene Fischereiflotte.
Im Laden treffen wir auf eine lange, reichlich gefüllte Fischtheke mit unglaublich viel Personal dahinter sowie einer Vielzahl an Kunden im Gang davor.
Wie in den USA üblich, muss man eine Nummer ziehen, doch sobald der Zettel den Spender verlässt, wird der Kunde auch schon aufgerufen und bedient.
Ein Delikatessengeschäft mit Frischetheke und einen kleinen Souvenirladen, hat Joe Patti außerdem zu bieten.
An einer der vier seperaten Kassen bezahlt man seine Ware. Dort wird der Fisch zusätzlich in einer dicken Eisschicht verpackt.
Speed wird im englischen umgangssprachlich für zu schnelles Fahren benutzt. So heisst dann auch der Strafzettel für Geschwindigkeitsüberschreitung einfach „speeding ticket“.
Diese imposante Außenwerbung konnten wir aus unserer Nebenstraße leider nicht sehen, sonst hätte uns das sehr beflügelt.
Unsere Beute vom ersten Besuch: 2 Dutzend frische Austern sowie 4 amerikanische Pfund (je 0.453592 kg = 1.814368 kg) Flußkrebse, die hier Crawfish genannt werden.
Um Crawfish auf Louisianna Art zu essen, wird der Tisch mit einer dicken Schicht Zeitungspapier belegt.
Anschließend holt man in seinen allergrössten Topf aus dem Küchenschrank und bereitet darin eine Brühe mit Gemüse zu.
Die Flußkrebse wandern zum Schluss in den Topf. Wer frische, sprich lebende Crawfish verwendet, muss diese eine Zeitlang kochen. Vorgekochte Krebschen müssen nur in der Brühe erwärmt werden.
Während die Crawfishes Temperatur aufnehmen, werden die geöffneten Austern verspeist.; heute mal ganz profan von Papptellern. Wir mögen Austern am liebsten auf die französische Art mit einer leichten Vinaigrette mit feingehackten Scharlotten oder eben pur. Auf gar keinen Fall wird das Wasser von den Austern verwendet.
Der Fischtopf ist fertig und wird einfach auf dem Zeitungspapier serviert. Es gibt Dips dazu und jeder Tischgast bedient sich nach Lust und Laune. Dieses Gericht wird gern bei großen Familienzusammenkünften serviert. Es macht sicherlich Spass, wenn 20 Personen und mehr um den Tisch sitzen und Crawfish essen.
Selbstverständlich bekommen Debby und Faya ebenfalls etwas von den Leckereien. Wer die beiden kennt, weiss wie gerne sie Fisch und Kartoffeln essen. Die verbliebenen Flußkrebsschwänze werden am nächsten Tag zu leckeren Krabbenkuchen verarbeitet.
Die Rezept findet ihr in einem weiteren Post.
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