Nach der Wanderung zum Balanced Rock, haben wir uns einen weiteren Trail zum The Window (= Fenster) vorgenommen. Eine Rangerin, die wir ein paar Tage vorher zu dem Trail befragten, schaute mich an und meinte, unter 3 Stunden könne ich die Wanderung nicht machen, vielleicht würde ich sogar noch mehr Zeit für die 7 Kilometer benötigen. Na, das sind ja nette Aussichten.
Wie immer, starten wir mit einem fulminanten Sonnenaufgang in den National Park.
Als wir die Chisos Mountain erreichen, liegt das Objekt unserer Begierde noch im Dunkeln. Dort unten, die Spitze des V, das ist unser Ziel. Dahinter sieht man die Wüste, welche die ersten Sonnenstrahlen bereits erreicht hat.
Unsere Wanderung beginnt am Basin Campground. Ab hier ist die Strecke um eine Stunde kürzer, als wenn man oben am Chisos Bassin Trailhead anfängt. Der Höhenunterschied beträgt ab dem Campingplatz auch nur 152 m gegenüber 299 m vom höheren Startpunkt. Wer den Weg an dieser Stelle starten möchte, sollte frühzeitig am Parkplatz sein, denn es gibt nur wenige Parkplätze.
Der „Window Trail“ ist ein besonderer Bergmarsch, denn es geht nämlich genau andersrum, als man dies üblicherweise gewohnt ist. Bis zum Endpunkt des Wanderweges geht es stetig bergab. Für mich persönlich ist es schwieriger, den Berg hinunter zu laufen als Berg aufzusteigen, deshalb kommt mir diese Streckenführung sehr entgegen. So trete ich ausgeruht den schwereren Weg an und das zahlt sich aus. Insgesamt bleibe ich bei diesem Treck unter 3 Stunden.
Es folgen nun ein paar Bilder vom Weg. Andere Leute haben wir erst auf dem Rückweg getroffen. Da wir bereits um halb acht los laufen, haben wir den Canyon für uns allein.
Unterwegs finden wir eine geschlossene Agavenblüte, an deren Spitze etliche Käfer sitzen.
Bislang haben wir nicht ermitteln können, um welche Käferart es sich handelt.
Der Wanderweg endet an der Absturzkante eines Wasserfalls, deshalb muss man sich kurz vorher in das trockene Flußbett begeben.
Teilweise wurden in die glattpolierten Steine Stufen gehauen oder gegossen, damit der Weg für die Besucher einfacher wird.
Unten im Canyon treffen wir auch unseren kleinen Zaunkönig wieder, den wir bereits im Santa Anna Canyon gesehen haben, aber selbst sein wunderschöner Gesang verrät nicht seinen Standort.
Dieser kleineCanyon Wren (Catherpes mexicanus) ist so sehr an seine Umgebung angepasst, dass man ihn nur finden kann, wenn er sich bewegt.
Dann ist es vollbracht; wir erreichen die Absturzkante eines trockenen Wasserfalls.
Es ist sehr rutschig auf den glattpolierten Steinen. Ich kann gar nicht hinschauen, was man auch am Bild erkennt. Selbst jetzt, bei der Bildbearbeitung, spüre ich dieses Kribbeln im Bauch.
Für diese Aussicht muss man ganz nah an die ungesicherte Kante. Nein, nein, das mache ich lieber nicht, deshalb kenne ich die Aussicht auch nur von den Bildern.
Dies ist die Aussicht, wenn man klein und feige ist.
Hier habe ich bei YouTube ein kurzes Video zum Trail gefunden.
Den Rückweg lest Ihr in Teil 2.
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