Nachdem die MS Bremen von Algen und Muscheln am Rumpf befreit wurde, machen wir uns auf den Weg in ein großes Abenteuer. Damit ihr eine Vorstellung von der Reise habt, zeige ich euch die gesamte Route, die unser Lektor für Biologie Dr. Wolfgang Wenzel vom GPS erstellt hat.
Wir werden auf unserer Reise 6427 NM zurück legen, das entspricht einer Strecke von 11.903 Kilometern. Zum Vergleich: Die kürzeste Entfernung zwischen Los-Angeles und München beträgt 9.609,23 km Luftlinie.
Zwischen uns und unserer ersten Anlandung liegen rund 900 Kilometer freies Wasser, die Drake Passage. „Die Antarktis kostet keinen Eintritt, der Preis ist die Drake-Passage“ behaupten viele Expeditionsleiter und deshalb war mir vor diesem Stück Seestraße recht bange.
Aber nein, die See ist glatt, es weht ein laues Lüftchen aus NNW und keine Spur von der gefährlichsten Seestraße der Welt.
Wir genießen die Seeluft und haben Zeit, Riesensturmvögel…..
… und Albatrosse zu beobachten. Albatrosse verbringen ihr gesamtes Leben in der Luft über dem offenen Meer; nur zum Brüten gehen sie an Land. Sie können sogar in der Luft schlafen. Dazu sind sie in der Lage, je eine Hirnhälfte in den Ruhestand zu versetzen.
Von den Magellan Pinguinen, die nur vor der Küste Argentiniens vorkommen und den Zwergwalen sowie Delfinen gibt es keine Fotos. Die Befinden sich auf der kopfeigenen Festplatte.
Zum Tagesabschluss gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang „On Top.“
Den nächsten Tag verbringen wir weiter mit organisatorischen Dingen. So bekommen wir für die Dauer unserer Reise einen dicken blauen Daunenparka sowie ein paar Gummistiefel ausgeliehen. Somit kann jeder an Bord richtig zugeordnet werden. Blau tragen die Passagiere, Rot die Besatzung und unsere Lektoren tragen gelbe Parka.
Eine dünnere schwarze Daunenjacke, die man gut drunter tragen kann, bekommen wir geschenkt. So, nun könnt ihr die Leute auf den Bildern zuordnen.
Am Nachmittag müssen wir unsere Kleidung, die wir bei Anlandungen tragen wollen nach IAATO-Vorschriften auf Pflanzenrückstände wie Samen untersuchen lassen und unterschreiben, dass wir uns an die Richtlinien halten werden.
International Association of Antarctica Tour Operators, abgekürzt IAATO, ist ein internationaler Verband der Reiseveranstalter mit Zielgebiet Antarktis, um vor Ort einen sicheren, verantwortungsbewussten und umweltverträglichen Tourismus sicherzustellen.
Die Schiffe werden nach der Höchstzahl der Passagiere in vier Kategorien eingeteilt: bis 12 Passagiere, 13 bis 200 Passagieren, 201 bis 500 Passagiere und über 500 Passagiere. Je nach Kategorie ist geregelt, in welchem Umfang Anlandungen mit Schlauchbooten erlaubt sind, wobei Schiffe mit über 200 Mitreisenden bereits starken Einschränkungen unterliegen und im Fall von über 500 Mitreisenden grundsätzlich keine Anlandungen erlaubt sind.
Alle Schiffe müssen ihre Reiseroute im Vorhinein bei der IAATO anmelden. Dies dient auch zur Koordination eines reibungslosen Ablaufs der Reisen und Anlandungen der verschiedenen Schiffe. Die Reiserouten werden von der IAATO per Satellit verfolgt. Die Schiffe müssen über eine ausreichende Versicherung, über eine medizinische Versorgung und über erfahrenes Personal verfügen. Es ist beispielsweise vorgeschrieben, an welchen Orten Anlandungen überhaupt erlaubt sind und wie sich die Besucher bei Anlandungen zu verhalten haben. So darf man keinen Müll zurücklassen und es ist geregelt, welchen Abstand man bei der Annäherung an Wildtiere einhalten muss. Die Höchstzahl der Besucher, die sich gleichzeitig an Land aufhalten dürfen, ist ebenfalls festgeschrieben. Zum Schutz der Umwelt ist Schweröl als Schiffskraftstoff verboten. Auch gehören Berichtspflichten zu den Vorschriften. Weitere Einzelheiten zu den umfangreichen Regelungen befinden sich auf der IAATO Website. Auszug aus Wikipedia