Heute besuchen wir die kleine Insel Campobello im kanadischen Bundesstaat New Brunswick. Hierher haben uns zwei Leuchttürme sowie der Sommersitz der Familie Roosevelt gezogen. Die Insel ist ungefähr 40 km² groß und hat nicht mehr als 1.200 Einwohner, die ständig auf Campobello leben.
Ein Hinweis zur Übersetzung: Google übersetzt das englische Wort für „Insel“ mit dem englischen Wort für „Island“. 🙂
Die internationale »Franklin Delano Roosevelt Bridge« verbindet die kleine Insel Campobello mit dem amerikanischen Festland in Lubec, Maine. Nach 4 Jahren Bauzeit wurde die Brücke 1962 für den Verkehr frei gegeben.
Von Kanada aus, man Campobello Island nur mit der Fähre erreichen.
Bereits während der Fahrt über die Brücke erblicken wir das erste Ziel unserer Begierde.
Der Mulholland Leuchtturm steht bereits seit 1885 auf seinem Posten.
Mr. Angus Newman war der letzte Leuchtturmwärter auf Mulholland. Er beendete nach 37 Jahren seinen Dienst, der wie folgt aussah. Frühmorgens ging er zu seinem Leuchtturm, um das Licht für den Tag zu löschen. Anschließend ruderte er mit seinem Boot nach Lubec in Maine, wo er eine 8-Stunden-Schicht in einer Räucherei absolvierte. Danach ruderte er zu seinem Turm zurück, entzündete das Feuer für die Nacht und machte sich dann auf seinen Heimweg auf Campobello Island. So lief er tagein tagaus zusätzlich zum Rudern noch 5.9 Meilen (9.5 km) bei jedem Wetter. Unvorstellbar, oder?
Dem Leuchtturm ist ein kleines Museum angeschlossen, welches von einem sehr netten jungen Mann betreut wird, der ein umfangreiches Wissen über das Leben im und am Meer besitzt.
Bei einsetzender Ebbe sieht man um den Leuchtturm häufig viele Kegelrobben, die hier auf Fischfang gehen, wenn sich das Wasser zurück zieht. Diese Tiere sind doppelt so groß wie ein normaler Hafen Seehund und haben auch eine andere Kopfform.
Wie überall an der nordamerikanischen Ostküste dreht sich hier alles um den Fisch- und besonders um den Hummerfang.
Hummerfallen
Anders als in Maine, werden die gefangenen Hummer hier in Kanada in großen Käfigen gehalten, um auf bessere Preise am Markt zu warten.
Die Anlagen sind wirklich riesig. Wir vermögen uns nicht vorzustellen, was dort unter Wasser los ist. Man hat uns erzählt, dass Hummer Kanibalen sind, weshalb ihnen die Scheren zugebunden werden müssen. Dies sei auch ein Grund, weshalb man Hummer derzeit nicht züchten kann.
Allerdings halten wir diese Art der „Tieraufbewahrung“ für sehr fraglich, und ob diese Tiere dann noch schmecken, wenn sie den ganzen Tag unter „Strom stehen“, wagen wir anzuzweifeln. Jedenfalls kommt bei uns kein kanadischer Hummer mehr auf den Teller. Die Bezeichnung „Wild caught“ oder „Coldwater fish“ ist nun einmal nur die halbe Wahrheit.
Fortsetzung folgt!