Heute wollen wir Euch an einen Ort mitnehmen, den wir bereits zu Beginn unserer großen Reise im Juni 2012 besucht haben.
Hier, irgendwo im Nirgendwo, liegt die Originalfarm von Laura Ingalls und ihrer Familie, auf der sie tatsächlich einige Jahre gelebt haben.
Die US Fernseh-Serie „Unsere kleine Farm“ basiert auf den Büchern von Laura Ingalls Wilder und lief in ab 1976 im deutschen Fernsehen. Alle Fernseh-Episoden spielen in Walnut Cove in Minnesota. Von dort zog die reale Familie Ingalls Ende 1879 weiter nach DeSmet in South Dakota.
Bereits im Frühjahr 1880 steckte Pa Ingalls die Parzelle von circa 63 ha Größe ab, die Laura in ihren Büchern ab „Laura am Silbersee“ („By the Shores of Silver Lake“) beschreibt. Die originalen Kaufpapiere von 1886 kann man sich im US NAtional Archives ansehen. Damals durfte man nach dem „Homestead Act“ von 1862 das abgesteckte Land behalten, wenn sich eine Familie nachweislich 5 Jahre von dem Land ernähren konnte.
Mit solch einem Planwagen macht sich die Ingalls Familie in etlichen Umzügen mit 2 Erwachsenen, den kleinen Kindern, dem Hund sowie dem gesamten Hausrat auf den beschwerlichen und unbekannten Weg gen Westen. Als Laura in DeSmet ankommt, ist sie bereits 13 Jahre alt. Sie reist mit Ma und den Geschwistern das erste Mal mit einer sehr neumodischen Errungenschaft – dem Zug, weil Pa Ingalls eine Anstellung bei der Chicago & NorthWestern Bahn bekommt .
Die erste Maßnahme und das wichtigste Ziel für Pioniere ist es, Wasser zu finden. Pa braucht auf dem neuen Land nur 6 Fuß tief graben, bis er Wasser findet, was ungefähr 1,83 m sind. Für eine Quelle wahrlich nicht tief.
Der Brunnen spendet auch nach 130 Jahren noch kühles, erfrischendes Wasser.
Ma’s kleines Haus wurde am früheren Standplatz nach den Originalplänen von Charles Ingalls liebevoll durch die Betreiber der Ingalls Homestead rekonstruiert.
Hinter der Küche liegt das Schlafzimmer der Eltern.
Rechts neben dem großen Herd, den unsere Mama auch noch aus ihrer Kindheit kennt, befindet sich der Eingang zum Schlafzimmer der drei Mädchen. In der Ecke steht ein Butterfass.
Einen großen Gemüsegarten haben alle Farmersfrauen in jener Zeit. Er versorgt die Familie mit wertvollen Nahrungsmitteln, die gesunde Vitamine enthalten und damit die Leute vor Krankheiten schützen.
Die Scheune mit dem Heudach (hayroof) steht noch heute so, wie Pa Ingalls sie errichtet und in seiner Kaufurkunde beschrieben hat. Die Bewohner der baumlosen Prärie hatten viel weniger Resourcen als anderswo. So beschreibt Laura in ihrem Buch „Der lange Winter“ wie sie aus Heu kleine, feste Zöpfe gedreht haben, um diese als Brennmaterial zu nutzen.
Die Schule, die damals ungefähr 20 km vom Haus der Ingalls entfernt lag, besuchen alle Mädchen. Laura besteht bereits im Alter von 15 Jahren die Prüfung zur Lehrerin und unterrichtet zeitweise in einer anderen Schule. Mit erwirtschaftetem dem Geld, erfüllt sie ihrer älteren Schwester Mary, deren sehnlichsten Wunsch, selbst einmal Lehrerin zu werden.
Frauen können zu jener Zeit nur sehr wenige Tätigkeiten ausüben, mit denen sie Geld verdienen können.
Mary ist als Jugendliche nach einer Meningitis erblindet und kann deshalb nur auf einer Blindenschule den Lehrerberuf erlernen.