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Oak Alley Plantage, nahe New Orleans, LA

Posted by on 22. Juli 2014

Etwa eine Autostunde vom Zentrum New Orleans entfernt, liegt die Zuckerrohrplantage Oak Alley. Das Anwesen wirkt wie die Filmkulisse von Tara, der Plantage aus dem Film „Vom Winde verweht“. Tatsächlich sind auf diesem Gelände viele Filme gedreht worden, aber jenes fulminante Südstaatenepos ist zum allergrößten Teil im Studio entstanden.

1 Alleebild

Der erste Besitzer des Anwesens pflanzte vor 300 Jahren an seiner Zufahrt rechts und links jeweils 13 Eichen. Zu dieser Zeit war das Herrenhaus, wie es heute zu sehen ist, noch nicht gebaut. Diese weit ausladenden Bäume bildeten im Laufe der vielen Jahre ein dichtes Blattwerk über der Allee. Leider ist eine der Eichen durch einen Sturm beschädigt worden, so dass eine Lücke im Blätterdach entstand. Schade.

2 hinter dem Haus

Der Rasen hinter dem Haus wurde in Herzform gestaltet.

3 Hinterhof von oben

Dies ist der Blick von der Veranda des ersten Stockwerk.

4 Sklavenhaus

Von der Spitze des Herzens führt der Weg durch eine weitere Eichenallee vorbei an den Nachbauten der Sklavenunterkünfte hin zum Souvenirshop und Restaurant. Diese Eichen sind erst ungefähr 100 Jahre jung.

5 Eingangshalle

Die Damen und Herren, welche die Führungen durch das Haus begleiten, sind in historische Kleider gewandet. Diese junge Dame steht in der Eingangshalle und erwartet den nächsten Besuch.

6 Speisesaal

An der Tafel im Speisesaal konnten bis zu 12 Personen gleichzeitig speisen. Auf dem Tisch befand sich eine Flasche, die unten eine Öffnung hatte und in der sich Zuckerwasser befand. Damit wurden die Fliegen und Wespen am Tisch gefangen. Der harfenförmige Fächer über dem Tisch wurde von einem Sklaven in der hinteren Ecke bedient. Er sorgte für kühle Luft und verscheuchte gleichzeitig fliegendes Ungetier.

7 gedeckter Tisch

Eingedeckt war der Tisch mit feinem Chinaporzellan sowie Silberbesteck. Interessant finde ich es, dass in Amerika die Sitten europäischer Adelshäuser übernommen wurden. Dazu gehörte nämlich, dass das Besteck umgedreht auf dem Tisch lag, damit man an der Punze erkennen konnte, dass es sich um echtes Silber handelte.
(Der weiße Becher auf dem Tisch gehört dem Guide.)

8 Salon

Nach dem Essen versammlte sich die Tischgemeinschaft im Salon. Die Herren rauchten Zigarren und tranken bestimmt einen guten selbstgebrannten Rum. Für Damen galt das Trinken von Alkohol als nicht schicklich. Jedoch war die holde Weiblichkeit schlau und bereitete sich sehr gehaltvolle Bowlen und Limonaden zu. Den Herren blieb jenes verborgen, weil sie Damengetränke auf gar keinen Fall anrührten.

9 Salon

Die Bilder an der Stirnseite des Zimmers zeigen die Erbauer dieses  Hauses. Jacques Telephore Roman (1800 – 1848) schenkte seiner späteren Ehefrau Celine (1816 – 1866) das Herrenhaus. Celine’s Vater hat vermutlich das Haus entworfen, denn er war ein bekannter Architekt seiner Zeit. Erbaut wurde das Haus durch Sklaven, wobei fast ausschließlich Materialien verwendet wurden, die vor Ort zu finden waren. Nur wenige Ausstattungsstücke kaufte man aus anderen Teilen der USA oder Europa dazu, wie beispielsweise italienischen Marmor.

10 Treppe

Eine ziemlich schmale, steile Treppe führt in das erste Stockwerk. Sicherlich war der Weg für die Damen mit ihren starren Reifröcken sehr beschwerlich.

11 Krankenzimmer

Zum Schutz der gesamten Familie wurden Kranke in seperate Zimmer verbannt und von den übrigen Hausbewohnern isoliert. Auf der Liege des Krankenzimmers liegt die Kleidung der Hausfrau, die sie für ein Jahr tragen musste, wenn jemand der Familie gestorben war. Nachdem viele Krankheiten im 19. Jahrhundert tödlich verliefen, dürfte dieses schwarze Kleid die normale Bekleidung der Hausherrin gewesen sein.

12 Kinderzimmer

Das Kinderzimmer war nur sehr spärlich ausgestattet. Auf der rechten Seite steht das Bett der Nanny, welches im Bild nicht zu sehen ist. Üblicherweise zogen die feinen Damen ihre Kinder nicht selbst auf, sondern überließen diese Aufgabe einer Sklavin.

13 Master Bedroom

Der letzte Hausherr auf Oak Alley, Andrew Stewart, verstarb im Alter von 78 Jahren im Bett des Master Bedroom. Seine Witwe Josephine, die ihren Gatten um 26 Jahre überlebte, betrat diesen Raum nie wieder, was ich gut nachvollziehen kann.

14 Lavendelzimmer

Josephine richtete sich das gegenüber liegende Zimmer in ihrer Lieblingsfarbe Lavendel ein, deshalb heisst es heute „Lavender Room“. Bevor sie 1972 im Alter von 93 Jahren im Lavendelzimmer verstarb, gründete Josephine eine Stiftung, die ihr geliebtes Oak Alley der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Alle Uhren im Haus wurden um halb acht Uhr, ihrem Todeszeitpunkt, angehalten.

15 Veranda

Eine breite Veranda umgibt das gesamte Obergeschoss, auf die man aus jedem Zimmer gelangen und die Aussicht ins Grüne genießen kann.

16 Allee von oben

Am Ende der Allee konnte man früher auf den Missisippi schauen. Heute ist das nicht mehr möglich, weil der Fluß einen Deich erhalten hat.

17 Glocke

Die Glocke war das Komunikationsmittel der Plantage. Sie schickte die Leute zur Feldarbeit oder rief zu Essenszeiten, verkündete Pausen oder warnte bei Notfällen. 1848 wurde die Glocke in Pittsburgh bei Bell & Brass gegossen. Heute wird sie zu Beginn einer Hausbesichtigung geläutet.

18 Büro

Ich werfe noch einen Blick in das Plantagenbüro…

19 Hintertür

…bevor ich durch die Hintertür verschwinde, um Peter abzulösen, der bei Debby und Faya geblieben ist. Er sieht sich anschließend nur den Gartenteil der Plantage an.

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