Diesen Wanderweg habe ich mir zum Ende unseres Aufenthalts vorgenommen, denn er ist ungefähr 8 Kilometer lang, wobei ein Höhenunterschied von 300m überwunden werden muss. Der Schwierigkeitsgrad des Trails wird als moderat bezeichnet, was ich bestätigen kann. Das letzte Stück ist sehr steil, aber man muss nirgendwo klettern oder schwindelfrei sein.
Sehr früh morgens machen wir uns auf den Weg. Wir wollen spätestens um 7 Uhr die Wanderung beginnen, um beim Rückweg nicht in die Mittagshitze zu geraten. Geübte Wanderer benötigen für die Strecke ungefähr 3 Stunden, also rechne ich mal mit 5 Stunden, die ich dann tatsächlich in Anspruch nehme.
Wir fahren wieder einmal einem sensationellem Sonnenaufgang entgegen. Eine interessante Farbvielfalt taucht den Himmel in ein unglaubliches Licht.
Um es gleich vorweg zu nehmen – da oben müssen wir hin. Irgendwie habe ich das zu diesem Zeitpunkt nicht richtig wahrgenommen. Ich denke nur, sehr schönes Bergpanorama, so halb noch dunkel und halb schon hell.
Unterwegs sehen wir viele unterschiedliche Blumen, wie diese Damianita (Chrysactinia mexicana) mit ihren leuchtend gelben Blüten, die außerdem sehr hitzeresistent ist.
Peter traut sich sogar an den Rand, um meinen Lieblingskatus zu fotografieren.
Hier das Objekt meiner Begierde, ein Claret Cup Cactus (Echinocereus triglochidiatus) Diese wunderschönen Kakteen findet man erst in größeren Höhen.
Von hier oben hat man einen guten Blick auf das „Window“ mit dem dahinter liegenden Tal. Den Trail sind wir vor ein paar Tagen gegangen. Leider liegen die vorderen Berge noch im Schatten, während das Tal bereits hell erleuchtet ist.
…weiter geht es bergauf…
Die Zeit für einen kleinen Plausch, muss man sich unterwegs einfach nehmen.
Vorbei an einem blühenden Sotol (Dasylirion wheeleri), aus dem in Mexiko ein Getränk gleichen Namens gebrannt wird, komme ich dem Gipfel immer näher.
Nach etwas mehr als 2 Stunden erreiche ich den Lost Mine Peak auf 2.330 m und bin stolz, es als ungeübter Wanderer hier herauf geschafft zu haben.
Alle, die es bis hier oben geschafft haben, ruhen sich ein wenig aus und genießen die eindrucksvolle Umgebung.
Der Rückweg, wenn es nur bergab geht, ist für mich persönlich der schwierigere Teil. Deshalb benötige ich erfahrungsgemäß auch mehr Zeit.
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass das Licht besser ist und man dadurch mehr Pflanzen und Tiere wahr nimmt, wie beispielsweise dieses hübscheEisenkrautgewächs (Glandularia bipinnatifida)…
…oder diesen schwefelgelben Schmetterling namens Orange Sulphur (Colias eurytheme).
Diese Agave am Wegesrand lässt sich einfach fotografieren…
…während der Schmetterling auf dem Weg immer wieder auffliegt und ich mich leise anschleichen muss.
Nach fast 5 Stunden sind wir am Auto zurück. Ich schaue mich noch einmal um und bin richtig stolz, dass ich diesen Berg bezwungen habe.