Das Neon Museum präsentiert alte, ausrangierte Neonreklamen der vergangenen Jahre und versucht, diese nach und nach zu restaurieren. Die Entstehungsgeschichte des Museums habe ich nicht eindeutig klären können. Es gibt einmal die Urban Gallery, das sind restaurierte Zeichen, die innerhalb Las Vegas wieder aufgestellt sind. Beispiel dafür ist der Silver Slipper, der vor dem Museum steht. Der andere Teil des Museums ist die Ausstellung des Boneyard, quasi der Friedhof der verlassenen Neonlichter, den wir zuerst besuchen.
Während der Hauptsaison ist es ratsam, die geführte Tour im voraus telefonisch oder online zu buchen.
Die Anschrift ist:
770 Las Vegas Boulevard North, Las Vegas, NV 89101 – Telefon 001 (702) 387-6366.
Es gibt zwei verschiedene Führungen, entweder am Tage oder bei Nacht. Wir haben beide Touren gemacht, was sich als nützlich heraus gestellt hat. Man konnte die Schilder zum fotografieren bei Nacht besser einschätzen, wenn man sie vorher im hellen Licht gesehen hat. Nachts, wenn die Reklametafeln angestrahlt werden, wirken sie natürlich viel besser.
Der Rundgang beginnt im La Concha Visitor Center, der Lobby des ehemaligen La Concha Motel, welches im Dezember 2003 seine Pforten schloss. Das Gebäude wurde Stück für Stück 5 Meilen nördlicher an seinen jetzigen Standort versetzt und erst letztes Jahr eröffnet.
Gestaltet wurde das La Concha Motel 1961 von Paul Revere Williams, dem ersten afro-amerikanischen Architekten der 20er Jahre, westlich des Missippi. Viele USA-Besucher begegnen seiner Arbeit das erste Mal am Flughafen von Los Angeles. Williams entwarf das futuristische Airportgebäude. Weitere Informationen über das Leben und die Werke Paul Revere Williams gibt es auf Wikipedia.
Zuerst steht im Durchgang eines der 4 noch funktionierenden Leuchtreklamen des Boneyard. Es ist ein Teil des „Binion’s Horseshoe Casinos“, welches in Las Vegas Downtown in der Freemont Street stand. Hier startete 1970 die World Series of Poker, die Weltmeisterschaft im Profipokern. Das Casino und Hotel wurde 2009 geschlossen. Dieser Teil der originalen Leuchtreklame ist so groß, dass er vertikal aufgestellt werden musste.
Dieses Bild zeigt das Originaldisplay über dem Casinoeingang, aufgenommen im Jahr 1986.
Hier steht sie nun, die Wunderlampe des Aladin, einsam zwischen all dem Gerümpel. Am 1. Mai 1967 leuchtete sie für die Hochzeit von Elvis & Priscilla Presley im „Aladdin“ Las Vegas. Wilde Zeiten hat die Lampe erlebt. Nicht nur Stars wie Neil Diamond, Bon Jovi oder die Red Hot Chili Peppers, sondern ebenso den Korruptionssumpf, der in den 80er Jahren Las Vegas durchzog und auch das „Aladdin“ erfasste.
Abends, wenn die Wunderlampe im Museum angestrahlt wird, lässt sie ihre glanzvollen Zeiten erahnen, bevor „The Aladdin“ nach vielen Auf’s und Ab’s renoviert und umstrukturiert 2007 als „Planet Hollywood Resort & Casino“ wieder eröffnet wurde.
So verzauberte Aladins Wunderlampe die Gäste des Hotel und Casino in alten Zeiten.
Diese Werbung für das „Treasure Island Hotel und Casino“ ist ein gutes Beispiel für die Unterschiede der Tag- und Nachtführung. Tagsüber habe ich es nicht fotografiert, weil ich nicht gut erkennen konnte, was es überhaupt darstellt, denn die Sonne stand ziemlich senkrecht über dem Gelände. Abends, in der unterschiedlichen Beleuchtung, sieht man deutlich, dass es sich um einen Totenkopf handelt. Das Zeichen wurde 2003 außer Dienst gestellt.
Der Totenkopf ist so groß, dass man ihn deutlich auf dem Satellitenbild von Google Maps erkennen kann.
Hier geht es zum Teil 2.