Es ist bereits dunkel, als uns ein Tenderboot zur Star Flyer bringt, die in der geschützten Bucht in Puntarenas vor Anker liegt.
Dann geht es hinaus in die Nacht
Die beleuchtete Fähre bietet dem Auge einen Anhaltspunkt auf der stockfinsteren See.
Es ist wirklich rabenschwarz, kein Mond erhellt das Meer. Angestrengt blicken alle auf das Wasser, um nach gefühlten Stunden die ersten Umrisse der „Star Flyer“ zu bewundern.
Der Seegang ist beachtlich, so dass sich das Anboard gehen schwierig gestaltet. Viele, gerade ältere Passagiere, muten sich allzuviel zu. Eine etwas beleibtere Dame hat sich scheinbar so schwer verletzt, dass sie zurück an Land gebracht werden muss. Man muss sich wundern, dass beim Umsteigen vom Tenderboot auf das Segelschiff nicht viel mehr passiert ist.
Die Schwierigkeit an Bord zu gehen besteht darin, von dem kleinen Boot die Stelling (Treppe) zu treffen, da beide Schiffe unterschiedlich schaukeln. Hier laufen die Finger große Gefahr, zwischen beide Fronten eingeklemmt zu werden.
Bevor wir den Anker lichten können, wird die international vorgeschriebene Seenotrettungsübung abgehalten. Für uns bedeutet dies keinen großen Umstand, da unsere Masterstation direkt vor unserer Kabinentür liegt.
Nach und nach treffen die Passagiere aus den unteren Decks ein.
Die Gruppe auf der anderen Masterstation ist bereits vollzählig aufgestellt. Kleine Passagiere nach vorne, die großen nach hinten.
Nach einigen Minuten sind wir ebenfalls vollzählig.
Die Besatzung muss genauso an der Übung teilnehmen.
Endlich, um 22:15 Uhr heisst es „Anker auf“ und los geht es. Der Wind pfeifft in ordentlichen Böen, doch der Kapitän weiss, wo er die „Windlücken“ finden kann. Er dreht die Star Flyer in den Wind und so können wir auch das Tenderboot wieder aufnehmen, welches die verletzte Frau zurück an Land gebracht hatte.
Als wir aus der Bucht kommen, lassen die Sturmböen merkwürdigerweise nach, und das Schiff segelt gemütlich mit Raumschot in Richtung Panama.